·Ein Gebäude in Eisenach·
Intermezzo
·Ein Gebäude in Eisenach·
Nach gut 30 Monaten künstlerischer Arbeit wurden vom 14. Oktober bis 27. November 2022 die Ergebnisse - verstanden als Intermezzo - in einer umfangreichen Ausstellung gezeigt.
Die »Thüringer Allgemeine« berichtete in einem längeren Artikel über die Ausstellungseröffnung.
Ein Blick auf die Fassade.
KUNST Pavillon am 14. Oktober 2022
Blick auf die aufgebaute Ausstellung
Rechts das Videomöbel, das die beiden im O1 gedrehten Filmen abrufbar präsentiert.
Die Filme können auf vimeo angesehen werden:
·Die Kamerafahrt·
Mich begeistert in der Hauptsache das durch diese Apparatur erzeugte Bild: Es gibt kein Innen und Außen mehr, Transparenz und Durchlässigkeit sind bestimmend. Damit rückt das Gebäude in den direkten Fokus und mit der [Punkt-] Auflösung kann das Gebäude bestehen oder sich eben auflösen.
Link vimeo
·Der Tanz im O1·
Der Blick von Außen, das Entdecken durch das Drohnenauge und die Verfolgung mit der Handkamera gilt einzig und allein dem Tänzer. Ist er der letzte Mensch, der sich in dieser Ruine bewegt, sie tanzend abschreitet? Vielleicht noch wundernd ist der anfängliche Blick des Betrachters. Im kolossalen Gebäude wird der Tanz – Stockwerk für Stockwerk – zunehmend regsam, ruhelos. Der inhaltslose Raum in seiner Weite zeigt sich öde. Nur noch die funktionslose Hülle, Stahlträger und zerborstene Glasscheiben sind sichtbar – ein Raum im Verschwinden, ein Nichts. Die Bedeutung des Gebäudes ist verloren und einzig allein der Tänzer gibt dem Ganzen eine Bedeutung. Die Zeit mit allem, was dazugehört, ist vergangen und am Ende geht auch er – unaufgeregt und grußlos, ohne sich umzudrehen. Sein Weg führt in die Tiefe des Raumes. Schluss!
Link vimeo
Blick auf eine von elf Bildtafeln
Links Aufnahmen mit dem Laserscanner, gedruckt auf Baumwollpapier; rechts Prints auf Alu Dibond.
Der MDR interviewte mich am 29. November 2021.
Es ist nie nur ein Mensch, es sind immer viele, welche die Umsetzung eines solchen Projekts möglich machen. Mein Dank gilt:
Uwe Britten, der mich auf das Gebäude aufmerksam gemacht hat; der SWG Eisenach, vertreten durch Ines Neumann, welche mir den mehrfachen Zugang zum Gebäude ermöglichte; Frederic Herrmann von Leica Geosystems, der den Laserscanner zur Verfügung stellte, und Filmemacher Peter Lund, mit dem der Tanzfilm umgesetzt und der Ruine der letzte Atem in Form von künstlichen Wolken eingehaucht wurde.
Wendel Mota Silva, der bereit war, sich auf das Experiment einzulassen im O1 zu tanzen; Anika Schäfer, die über den Zugang ihres Balkons Aufnahmen aus diesem Blickwinkel ermöglichte; Manfred Beck, der mich ins Archiv blicken ließ, und dem Archiv Stiftung Automobile Welt Eisenach, welche die Nutzung des historischen Bildmaterials unterstützte; Klaus-Dieter Fiesinger und seinem Wissen zum Projektstart; Karin Fiesinger für die immerwährende Hilfe; den Porträtierten; Peter Schäfer [Zentrum für Gegenwartskunst e. V.], der an einer Kooperation von Anfang interessiert war.
Zu guter Letzt danke ich meiner Frau Christine Stecker für ihre hilfreiche Begleitung und Unterstützung.
Der Projektfortschritt überzeugte die Hamburger Behörde für Kultur und Medien, die Hamburgische Kulturstiftung sowie den Berufsverband bildender Künstler*innen Hamburg: Sie verliehen mir 2021 ein Stipendium zur Realisierung dieser Arbeit.